Neben den klassischen Sätteln mit einem festen Baum gibt es heute viele Alternativen, wenn es darum geht, eine schöne Zeit (für Mensch und Pferd!) auf dem Rücken unserer Lieblinge zu verbringen. Neben diversen Reitpads gibt es auch Sättel aus Lammfell. Die meisten Lammfellsättel sind aus medizinisch gegerbtem Lammfell und ohne festem Sattelbaum konzipiert. Der Fellsattel ermöglicht es Reiter und Pferd viel voneinander zu spüren, sodass gerade Sitzhilfen um einiges leichter und leiser werden können. Im Vergleich zum Reiten ohne Sattel bietet ein Lammfellsattel aber einfach mehr Komfort: der Pferderücken wird durch das weiche Lammfell und gepolsterte Einlagen geschützt und auch als Reiter sitzt man einfach komfortabler als auf der blanken Pferdewirbelsäule.
Nachdem ein Lammfellsattel keinen festen Baum hat, ist er kein Sattel im klassischen Sinne. Im Gegensatz zu einem klassischen Sattel wird das Reitergewicht weniger verteilt. So wirkt beim Fellsattel zum Beispiel der Druck von Steigbügeln an der Steigbügelaufhängung sehr punktuell. Dennoch ist der Lammfellsattel mehr als nur ein Pad. Viele Modelle der Firma Christ bieten so zum Beispeil auch an einem Lammfellsattel Elemente eines klassischen Sattels, wie zum Beispiel eine Galerie oder Pauschen, die dem Reiter mehr Halt geben. Nachdem das alles aber ja aus flexiblem Fell und Schaumstoff ist, sitzt man in einem Lammfellsattel deutlich freier. Ein weiterer Vorteil gegenüber den klassischen Reitpads ist auch eine gewisse Wirbelsäulenfreiheit, die von den individuell polsterbaren Einlagen in den Lammfellsätteln angestrebt wird.
Einige Vorteile haben wir bereits angesprochen. Ein Fellsattel liegt zwischen einem normalen Baumsattel und dem Reiten ohne Sattel. Wir haben also den Komfort und gewisse Unterstützung eines Sattels. Doch wir spüren beim Reiten sehr viel mehr und sind so natürlich auch gezwungen, deutlich achtsamer und feinfühliger mit unserer Hilfengebung zu arbeiten. Ein Fellsattel ist eine wunderbare Schulung für unsere eigene Balance. Das kann durchaus auch mal anstrengend werden - doch gibt es etwas schöneres, als die sanften Bewegungen unseres Pferdes unter uns zu spüren und einfach Freude an der gemeinsamen Bewegung zu entwicklen?
Ein weiterer unschlagbarer Pluspunkt ist das Material dieser Sättel. Gerade für empfindliche Pferde wie meine Araber oder aber auch Pferde, die schlechte Erfahrungen mit nicht passenden Sätteln gemacht haben, ist das medizinisch gegerbte Lammfell das Beste, was man dem Pferderücken bieten kann. Ein Lammfellsattel drückt nirgends und lässt die Bewegung des Pferdes wunderbar durch die gesamte Wirbelsäule schwingen. Das ist auch für ein Jungpferd, das gerade an das Thema Sattel herangeführt wird, deutlich angenehmer als ein fester Sattel. Meiner Erfahrung nach empfinden die meisten Jungpferde einen Lammfellsattel bald schon überhaupt nicht mehr als störend, wobei ein normaler Sattel da schon mehr Skepsis auslösen kann. Für meine Berittpferde nutze ich für die ersten Reiterfahrungen liebend gerne Fellsättel. Ein Vorteil für mich ist dabei auch, dass ich im Zweifelsfall schnell wieder aus dem Sattel rauskomme und am Boden bin, wenn das Pferd unsicher wird und mich neben sich braucht.
Ein Fellsattel muss immer mit Bedacht genutzt werden und ist nicht für jeden Gebrauch ideal. Bin ich ein noch sehr unsicherer Reiter, kann ein Sattel mit Baum einfach mehr Unterstützung und Hilfe bieten und auch für das Pferd angenehmer sein, da hier unausbalancierte Bewegungen einfach besser abgefangen werden. Ein Lammfellsattel ist dafür gedacht, im achtsamen Miteinander genutzt zu werden. Wenn es um mehr Aktion wie zum Beispiel das Durchreiten einer Vielseitigkeitsstrecke geht, kommt ein Lammfellsattel an seine Grenzen. Das Lammfell ist zwar wunderbar weich, kann aber durchaus auch rutschig werden, wenn der Reiter noch sehr unausbalanciert ist oder das Pferd viele unerwartete Bewegungen macht.
Wie ich bereits angesprochen habe, eignet sich ein Fellsattel nicht für alle Zwecke und Anforderungen. Ob ein Lammfellsattel also als alleiniger Sattel dienen kann oder nicht, hängt ein wenig von unseren Wünschen ab. Ich denke, ein Fellsattel KANN durchaus der einzige Sattel für ein Pferd bleiben. Unser Vollblutaraber Jimmy zum Beispiel wird ausschließlich mit dem Christ Premium Plus geritten und wir alle sind sehr zufrieden damit. Wir haben aber durchaus abgewogen, ob das für Pferd und uns auf Dauer sinnvoll ist. Jimmy hat glücklicherweise einen sehr gesunden, unkomplizierten Rücken und wir sind leichte Reiter. Mit einer entsprechenden Unterlage (einem Lammfellpad ebenfalls von der Firma Christ) können wir so für Ausritte auch Steigbügel nutzen.
Anders sieht es bei meinem zweiten Araber Khayman aus. Er hat einen empfindlicheren Rücken und reagierte bei der Nutzung mit Steigbügeln mit leichten Verspannungen im Bereich der Steigbügelaufhängung, sodass ich für ihn den Lammfellsattel nur noch ohne Steigbügeln nutze. Für alle Lektionen auf dem Platz lieben wir beide unseren Fellsattel, doch als alleiniger Sattel reicht er uns nicht aus. Für längere und flottere Ritte im Gelände nutzen wir also nun einen gut passenden Sattel mit Baum, der das Gewicht großflächiger verteilt und es mir ermöglicht, auch längere Strecken im leichten Sitz zu reiten.
Bei der Frage, ob ein Fellsattel als einziger Sattel dienen kann, kommt es also wirklich ganz individuell auf das jeweilige Pferd-Reiter-Paar drauf an.
Ich habe eben ja schon kurz das Thema Steigbügelaufhängung angesprochen. Meiner Ansicht nach ist das der limitierende Faktor bei den Fellsätteln. An einen Lammfellsattel kann ich zwar theoretisch auch Steigbügel montieren, jedoch sollte der Einsatz dieser nur begrenzt stattfinden, denn der Druck der Steigbügelaufhängung wird beim Lammfellsattel fast gar nicht verteilt, wirkt also sehr punktuell. Hier kommt der Sattel an seine Grenzen. Wenn ich also eine Vielseitigkeitsstrecke gehen möchte und hauptsächlich im leichten Sitz unterwegs bin, ist mein Pferd mit einem Sattel mit Baum deutlich besser beraten. Ähnlich sieht es aus, wenn ich lange Strecken im Sattel zurücklegen möchte. Ich unternehme durchaus mal einen entspannten Ausritt mit dem Fellsattel. Für mehrstündige Ausritte oder Mehrtagesritte aber ist der Sattel in der Regel nicht gemacht.
Auch wenn die verschiedenen Modelle durchaus Hilfen für den Reitersitz bieten, so sitzt man in einem Fellsattel niemals so fest wie in einem Baumsattel, denn gerade dieser freie Sitzt ist ja beim Reiten mit Fellsattel auch gewünscht. Um im Fellsattel sicher zu sitzen, braucht es ein wenig Training für Balance und Gleichgewicht. Doch gerade dieses Training ermöglicht es uns, später sicher im Sattel zu sitzen - egal ob mit oder ohne Lammfell.
In vielen Bereichen steht ein Fellsattel einem normalen Sattel in nichts nach oder bietet sogar einige Vorteile. So möchte ich bei der Arbeit auf dem Platz nicht mehr darauf verzichten, so viel von meinem Pferd zu spüren wie ich das nur mit einem Fellsattel kann. Ich reite meine eigenen Pferde zum Großteil mit Fellsätteln. Und doch gibt es immer wieder Momente, wo ich einen normalen Sattel bevorzuge. Je nach Reitstil, Pferd und Reiter kann ein Fellsattel durchaus einen normalen Sattel komplett ersetzen. Ideal finde ich meist die Kombination aus einem Lammfellsattel und einem Sattel mit Baum, zwischen denen ich je nach Situation wählen kann.
Ich habe mittlerweile schon einige Jungpferde mit Fellsätteln angeritten und bin immer wieder begeistert davon. Auch wenn wir heute zum Glück die meisten Pferde erst ab einem Alter von vier Jahren an den Sattel gewöhnen, so verändern sich die Pferde auch hier noch immens und die wenigsten Baumsättel können diese Änderungen problemlos mitmachen. Einem Jungpferd aber möchte ich absolut die Erfahrung von einem drückenden Sattel ersparen. Deshalb nutze ich für die Zeit des Anreitens liebend gerne ausschließlich einen Fellsattel. Die Flexibilität und Leichtigkeit des Sattels helfen mir auch dabei, das Jungpferd an das Gefühl eines Sattels auf dem Rücken zu gewöhnen. Möchte ich dann später einen normalen Baumsattel nutzen, kennen die Pferde das Prozedere des Sattelns schon und lassen sich meist auch vertrauensvoll einen schwereren, steiferen Sattel auflegen.
Wie sieht es nun mit den ersten Schritten unterm Reiter aus? Auch hierfür bevorzuge ich immer einen Fellsattel im Vergleich zu einem Baumsattel. In diesem sitze ich zwar fester drin - ich komme aber auch entsprechend schlechter wieder raus, wenn das Pferd unsicher wird und mich am Boden neben sich benötigt. Von einem Fellsattel bin ich schnell runter gerutscht - das ist mir immer lieber, als aus einem Sattel nicht mehr heraus zu kommen. Natürlich muss man sich aber bewusst sein, dass ich eventuell bei einem Hüpfer oder Buckler auch schneller den Halt verliere. Meiner Erfahrung nach ist das jedoch meist weniger schlimm, als wenn ich aus einem Baumsattel nicht schnell genug herauskomme.
In all den Jahren haben sich für mich die Fellsättel als beste Hilfe beim Anreiten erwiesen.
Genauso wie bei einem Jungpferd habe ich auch hier den Fall, dass ich ein Pferd unterm Sattel habe, das sich in der kommenden Zeit muskulär verändern wird. Auch hier finde ich den Fellsattel eine sehr gute Lösung. Muskulatur ist schnell trainiert und kaum ein Sattler kann alle drei Wochen vorbeikommen, um den Baumsattel entsprechend anzupassen. Der Lammfellsattel lässt genügend Luft für Muskelaufbau. Selbsterklärend ist für mich, dass der Wiederaufbau von Muskulatur (und vor allem Sehnen, Gelenken und Bändern!) immer auch durch entsprechend sinnvolle Gymnastizierung vom Boden aus ergänzt werden sollte.
Mittlerweile bietet der Markt eine wirklich große Auswahl an verschiedenen Fellsätteln. Egal ob Dressurreiter, Anhänger der Akademischen Reitkunst oder Westernreiter - eigentlich gibt es für jeden Anspruch ein entsprechenendes Sattelmodell. Unabhängig von der Reitweise stärkt die Sitzschulung im Fellsattel den Reitersitz. Anders als manche Baumsättel sind die Fellsättel so flexibel aufgebaut, dass sie auch einen Wechsel der Reitweisen problemlos mitmachen.
Im Winter wünscht sich jeder kuschelig warmes Lammfell. Doch wie sieht es im Sommer damit aus? Im Gegensatz zu dem, was man vielleicht vermuten würde, bietet das Fell auch im Sommer Vorteile. Lammfell ist äußerst leistungsstark wenn es um Saugfähigkeit geht. Es nimmt also den Schweiß des Pferdes auf und verhindert so ein Überhitzen. Nach dem Reiten kann man den Sattel ganz einfach an der Luft trocknen lassen und anschließend ausbürsten. Gerade Pferde, die eine empfindliche Haut haben und schnell allergisch reagieren, lieben das Lammfell auf ihrem Rücken. Das Naturmaterial fühlt sich nicht nur gut an, sondern tut auch gut.
Lammfell hat als Naturprodukt viele Vorteile gegenüber anderen Materialien - allerdings nur, wenn es entsprechend verarbeitet wird. So würde ich beim Lammfell immer darauf achten, dass es möglichst naturbelassen bleibt. Die antibakterielle Wirkung des Fells kommt nur dann zum Tragen, wenn es entsprechend schonend verarbeitet wird. Gerade bei der Gerbung und Färbung sollte darauf geachtet werden, dass keine Chemikalien verwendet werden, die die medizinische Wirkung des Fells eindämmen oder zu späteren Hautirritationen führen können. So sind zum Beispiel alle Felle der Firma CHRIST schadstoffgeprüft und schonend verarbeitet und damit garantiert hautverträglich.
Da es sich bei Lammfell um ein tierisches Produkt handelt, sollte hier auch die Ethik nicht außer Acht gelassen werden. Wenn ich Lammfell nutze, kann ich das persönlich nur unter gewissen Umständen mit meinem Gewissen vereinbaren. So finde ich eine artgerechte Haltung der Schafe absolutes Muss. Über diese Faktoren sollte ich mich vor einem Kauf informieren.
Das ist in der Tat sehr einfach. Die verschiedenen Sitzgrößen orientieren sich an der Kleidergröße des Reiters. Alle Modelle der Firma CHRIST gibt es in drei Sitzgrößen: Shetty, Pony oder Warmblut. Die Größe Shetty ist hauptsächlich für Kinder konzipiert. Pony ist die nächstgrößere Größe und für Reiter mit Kleidergröße 34/36 bis 38/40 geeignet. So nutze ich Größe Pony bei all meinen Fellsätteln. Die größte Größe ist Warmblut und für Reiter mit Kleidergröße ab 40/42 gedacht.
Auch wenn die verschiedenen Größen nach den Pferdetypen benannt sind, richten sie sich eher nach der Körpergröße des Reiters. So nutze ich zum Beispiel auf meinem Trakehner Berittpferd mit einem Stockmaß von über 1,70 m trotzdem Größe Pony und nicht Warmblut.
Alle Fellsättel haben gemeinsam, dass der Sattel keinen festen Baum hat und eben hauptsächlich aus Lammfell gefertigt wird. In der Aufmachung können sie sich jedoch deutlich voneinander unterscheiden. So gibt es Fellsättel, die wirklich nur einem Pad entsprechen. Andere Fellsättel sind mit entsprechender Polsterung und einem durchdachten Aufbau näher an einem Baumsattel.
Vorerst macht es Sinn, sich zu überlegen, zu welchem Zweck ich den Sattel nutzen möchte. Entsprechend dem Einsatzgebiet kann ich mir anschließend überlegen, was für Anforderungen ich an den Sattel habe. Hinzu kommen natürlich Faktoren wie Optik, Preis und eventuell auch Sympathie für eine Firma und ihre Philosophie. Habe ich also ein unkompliziertes, gut ausgebildetes Pferd und möchte den Sattel einfach als Ergänzung zu meinem normalen Baumsattel, so stehen mir potenziell viele verschiedene Modelle zur Verfügung. Habe ich etwas speziellere Anforderungen wie zum Beispiel ein Pferd mit sehr hohem Widerrist und schwacher Rückenmuskulatur, so muss ich mich etwas genauer nach einem Modell umsehen, das diesem Pferd und seinen Baustellen entgegenkommt. Weiter unten im Artikel stelle ich euch die verschiedenen Modelle der Firma Christ vor.
Qualität hat immer ihren Preis. So ist auch ein guter Lammfellsattel kein Schnäppchen. Es handelt sich um ein tierisches Produkt, das hochwertig verarbeitet wird, bevor es als Sattel zum Verkauf steht. So muss man in der Regel bei einem guten Fellsattel von einem Preis von 300 bis 500 Euro ausgehen. Dazu kommt eventuell die Anschaffung eines entsprechenden Sattelpads und eines Gurtes.
Die ersten Lammfellsättel, die auf dem Reitermarkt bekannt wurden, kamen von der Firma Christ. Deren Fellsättel sind noch immer sehr beliebt und entsprechen auf jeden Fall der versprochenen Qualität. Doch mittlerweile gibt es noch einige weitere Hersteller. So hat sich die Marke Barefoot auf baumlose Sättel spezialisiert, unter denen wir Modelle finden, die ebenfalls unter die Kategorie Fellsattel fallen. Grandeur bietet ebenfalls Fellsättel mit guter Qualität an. Diese Modelle sind meist mit Filz verstärkt und entsprechen ein wenig mehr dem Gefühl eines Baumsattels. Wenn es um gutes Lammfell geht, kann auch noch die Firma Engel erwähnt werden. Auch sie bietet gute Lammfellsättel an.
Dies ist wohl eine der meist diskutierten Fragen im Bezug auf Lammfellsättel und lässt sich meiner Meinung nach nicht pauschal beantworten. Generell ist ein Fellsattel im Aufbau nicht dafür konzipiert, dass er längerfristig mit Steigbügel geritten wird. Denn dort, wo die Steigbügelaufhängung angebracht ist, befindet sich nicht wie bei einem Baumsattel ein Konstrukt (nämlich der feste Sattelbaum aus Holz oder Kunststoff) welches den aufkommenden Druck verteilt. So punktuell, wie die Aufhängung angebracht ist, so kommt das Gewicht auch auf dem Pferderücken an. Das kann natürlich schnell zu schmerzhaften Druckstellen führen.
Das Stichwort ist „kann“ - es gibt wie immer auch Ausnahmen. So nutze ich für meinen einen Araber tatsächlich Steigbügel am Fellsattel, wenn wir ins Gelände gehen. Dies funktioniert seit einigen Jahren sehr gut. So nutzen wir aber auch ein entsprechendes Lammfellpad unter dem Fellsattel, welcher wiederum ebenfalls Schaumstoffeinlagen hat. Durch diese Polsterung wird der Druck der Steigbügelaufhängung ein wenig verteilt. Hinzu kommt, dass wir als Reiter nur wenig Gewicht in den Sattel bringen und bereits einen geschulten, ausbalancierten Sitz mitbringen. In diesem Fall also sind die Themen Fellsattel und Steigbügel kompartibel. Generell ist ein Fellsattel aber nicht dafür gedacht, längerfristig mit Steigbügel geritten zu werden. Beachtet man das, kann man mit entsprechender Überlegung durchaus eine Ausnahme machen.
Wie jeder Sattel braucht man auch für den Fellsattel einen Gurt. Ich nehme hierfür auch gerne einen aus Lammfell. Natürlich kann aber auch einfach ein gut passender Sattelgurt aus Leder oder anderem Material genutzt werden. Eine Unterlage wie eine Schabracke braucht man nicht per se. Ich würde sogar immer dazu raten, das Lammfell direkt auf den Pferderücken zu legen. Möchte man eine zusätzlich Unterlage als Polsterung oder um den Sattel zu schonen, würde ich hier immer zu einem entsprechenendem Pad aus Lammfell raten.
Wie bereits angesprochen, nutze ich für meine Fellsättel auch Gurte aus Lammfell. Denn was sich auf dem Pferderücken als besonders angenehm herausstellt, ist meiner Erfahrung nach auch für die Gurtlage empfehlenswert. Gerade Pferde mit empfindlicher Haut, die zum Beispiel im Fellwechsel schnell zu Scheuer- oder Druckstellen neigen, nehmen einen Fellgurt dankend an.
Damit unser Fellsattel ein paar Jahre schön und flauschig bleibt, gehört ein wenig Pflege dazu. Direkt nach dem Reiten, wenn das Pferd vielleicht geschwitzt hat und der Sattel feucht geworden ist, sollte man den Sattel vorerst trocknen lassen. Im trockenen Zustand kann man dann die Rückstände von Schweiß und Schmutz mit speziellen Lammfell-Bürsten entfernen. Das geht schnell und einfach und regelmäßig angewand bleibt ein Fellsattel so viele Jahre lang schön und gepflegt.
Als Naturprodukt ist es nicht sinnvoll, einen Fellsattel ständig womöglich mit chemischen Reinigungsmitteln zu säubern. Dennoch verträgt er ab und an eine Wäsche sehr gut. Dazu kann man bei den Modellen von Christ zum Beispiel einfach die Einlagen herausnehmen und den Sattel in der Waschmaschine waschen. Für die Pflege zwischendurch ist das Ausbürsten aber vollkommen ausreichend.
Schädlinge wie Haarlinge gehen in der Regel nicht an totes Material. Motten können sich dagegen durchaus auch im Fellsattel einnisten, wenn dieser nicht regelmäßig genutzt wird. Wollen wir den Fellsattel länger einlagern, können wir gegen Motten ganz einfach ein Säckchen Lavendel dazu legen, der die Schädlinge abhält. Am besten aufgehoben ist ein Fellsattel ebenso wie ein Ledersattel im dichten Sattelschrank, wo sich auch Mäuse nicht daran vergehen können.
Der Iberica Plus ist in seiner Form einem spanischen Sattel nachempfunden. Die mit Schaumstoff gefüllten Galerien vorne und hinten geben dem Reiter eine leichte Einrahmung, ohne Einzuengen. Die komplette Sitzfläche ist aus 30mm hohem Lammfell. Auf der Unterseite ist nur der Sitzbereich mit Lammfell ausgestattet, sodass der Reiter mit den Beinen nah am Pferd sitzt. Der Iberica Plus ist vor allem für Reiter aus der Akademischen oder Barocken Reitkunst konzipiert. Ich finde aber, es ist ein toller Allrounder für viele Freizeitreiter, die mit dem Fellsattel auch gerne mal eine gemütliche Runde ins Gelände gehen wollen.
Dieser Sattel der Firma Christ ist das Luxus-Modell und den Fellsätteln und lässt sich wunderbar individuell auf Pferd und Reiter anpassen. Hier haben wir nicht nur auf der Oberseite, sondern auch auf der Unterseite komplett Lammfell. Die Sattelblätter haben jedoch hier eine geringere Wollhöhe als die Sitzfläche, sodass auch bei dem Modell ein naher Kontakt zum Reiterbein möglich wird. Der Cloud Spezial hat außerdem ein Schweißblatt und ein Sattelblatt, an dem sich Lederpauschen ankletten lassen. Diese geben dem Reiter noch einmal mehr Halt, sodass der Sattel durchaus auch für kleine Sprünge oder etwas unsichere Reiter genutzt werden kann. Die mitgelieferten Verbundschaumeinlagen bieten zusätzlichen Schutz für den Pferderücken. Der Cloud Spezial ist wohl der komfortabelste Fellsattel, sowohl für das Pferd als auch für den Reiter.
Dieses Sattelmodell ist ein Sattel für Mimimalisten. Ebenso wie alle anderen „Plus“ Modelle von Christ besitzt er herausnehmbare Verbundschaumeinlagen, um Pferderücken und Reitersitz zu schonen. Doch ansonsten ist dieser Fellsattel von allem Schnickschnack befreit und ermöglicht es so dem Reiter, einen komplett sattelunabhängigen Sitz zu entwickeln: es gibt keine Pauschen oder Galerien, die den Sitz formen würden. Auch in seiner Optik besticht dieses Modell durch seine Schlichtheit.
Der Christ Premium Plus Fellsattel ist eine etwas erweiterte Form des Basic Plus. Hier haben wir vorn am Sattel Pauschen angebracht, die dem Reiter zu einem stabilen Sitz verhelfen. Gerade unter Dressurreitern ist dieses Fellsattelmodell beliebt. Für viel Beinkontakt sorgt das dünne Sattelblatt, denn der Premium Plus ist nur im Sitzbereich mit Lammfell ausgestattet. Optisch ist dieses Modell an einem Dressursattel angelehnt und so hauptsächlich für Anhänger der klassischen Reitkunst gedacht. Natürlich fühlt sich aber auch jeder Freizeitreiter super wohl in diesem Fellsattel.
Die Firma Christ bietet nun auch für Westernreiter einen Fellsattel, der gerade auf die Ansprüche dieser Reitweise eingeht. Individuell anpassbare Verbundschaumeinlagen ermöglichen es zum Beispiel, den Sattel vorne höher zu polstern. So kann ich auch auf einem etwas überbautem Pferd einen schön geraden, ausbalancierten Sitz finden. Der breite, komfortable Sitz ist dem eines Westernsattels nachempfunden. Fork, Cantle und diverse Applikationen sorgen für den richtigen Look. Damit es aber auch in der Praxis beim Westernsattel bleibt und wir unseren üblichen Sattelgurt verwenden können, hat der Diamond Plus Fellsattel eine Westerngurtung.
Fellsättel sind keine Sättel mit Baum - mit all ihren Vor- und Nachteilen. Oft können sie keinen Baumsattel ergänzen. Und trotzdem möchte ich auf sie nicht mehr verzichten. Ein Fellsattel ist ein echtes Multitalent: beim Anreiten von jungen, unerfahrenen Pferden kann er Reiter und Pferd Sicherheit geben und für wunderbare erste Momente unter dem Sattel sorgen. Und auch wenn später ein Baumsattel dazu kommt, greife ich immer wieder gerne auf den Fellsattel zurück. Er schult meinen Sitz, indem er mir und dem Pferd ermöglicht, wirklich fein miteinander zu kommunizieren. Und wie schön es einfach ist, in einem Winterwald einen gemütlichen Ausritt zu unternehmen, bei dem ich das weiche, warme Fell meines Pferdes spüre und jede Bewegung zur Kommunikation wird.
Wir finden heute wirklich für jedes Pferd und jeden Reiter gute Fellsättel zu guten Preisen. Mit ein wenig Gefühl und Köpfchen eingesetzt, sind sie eine Bereicherung in vielen Einsatzbereichen. Ich möchte meine Lammfellsättel auf jeden Fall nicht mehr missen.
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